Um dem Publikum die beiden Meisterwerke, die das lyrische Diptychon La voix humaine und Cavalleria rusticana bilden, näher zu bringen, bietet das LAC in Zusammenarbeit mit dem Kino IRIDE in Lugano ein Filmfestival an. Eine Gelegenheit, durch die Sprache des Kinos die universellen Themen der Liebe, der Einsamkeit und der Verlassenheit zu erforschen, die sich durch die beiden Opern ziehen.
Die zweite Veranstaltung des Festivals ist der Cavalleria rusticana gewidmet, der berühmten Oper von Pietro Mascagni nach der Novelle von Giovanni Verga. Die Oper, ein Symbol des italienischen Verismo, erzählt eine Geschichte von extremen Leidenschaften, Eifersucht und Rache, die in einem archaischen Sizilien spielt, das eng mit den Regeln von Ehre und Tradition verbunden ist.
Eine intensive und filmisch raffinierte Umsetzung bot Franco Zeffirelli, der 1982 in Zusammenarbeit mit der RAI und der Metropolitan Opera in New York eine Fernsehfassung von außerordentlicher visueller und dramatischer Kraft schuf. Der in Sizilien gedrehte Film ist eine Wiederaufnahme der Scala-Inszenierung aus demselben Jahr, kombiniert mit Leoncavallos Pagliacci, und mit einer Besetzung von internationalem Rang: Plácido Domingo als Turiddu, Elena Obraztsova als Santuzza und Renato Bruson als Alfio.
Zeffirellis Regie zeichnet sich durch seine Fähigkeit aus, die emotionale Intensität der Musik - die Partitur wird von Georges Prêtre mit dem Chor und Orchester des Teatro alla Scala in Mailand dirigiert - mit einem lebendigen visuellen Realismus voller Pathos zu verbinden. Der toskanische Regisseur, ein Meister im Aufbau grandioser Bilder und in der Inszenierung von Melodramen, stellt die ganze Rohheit und Menschlichkeit der Geschichte wieder her und verstärkt das emotionale Gefüge der Oper durch einen suggestiven Einsatz von Licht, Gesichtern und sizilianischen Landschaften. Die kinematografische Dimension schwächt die tragische Spannung des Werks nicht ab, sondern verstärkt sie noch, indem sie den Zuschauer in das pulsierende Herz einer bäuerlichen Gemeinschaft versetzt, wo jeder Blick, jede Geste mit Bedeutung aufgeladen ist.
Vor der Vorführung findet ein ausführliches Gespräch mit dem Journalisten und Filmkritiker Lorenzo Buccella statt.